Mittwoch, 23. November 2016

Tradition

Da ich von der lieben Sarah (http://www.fashion-library.de)  zu einer Blogparade eingeladen wurde und ich grad etwas Zeit übrig habe will ich nun denn mal hier meinen Beitrag schreiben.
Es geht um Weihnachtsrituale. Irgendwie muss ich an den Fiedler on the Roof denken.

Tradition.


 
Ein 16 jähriger Weihnachtsrebell. So hart.
Meine Familie hat Weihnachten schon immer schön gefeiert. Als Kinder war es natürlich was besonderes. Ob nun das Treffen mit Freunden, die einen bis zum Abend beschäftigten, oder das wunderbare Essen, das man vor Aufregung nicht hinunter bekam. Bis hin zum Suchen der Geschenke in der Zeit vor Heilig Abend, die meine Eltern irgendwann immer besser versteckten.
Nach der Scheidung meiner Eltern wurde es anders, aber nicht weniger beeindruckend, da wir unseren Baum immer abgefahren schmückten. Mit Lauflichterkette, Kondomen und Jägermeister Pullen oder einfach mit dem, was da war. Da hing dann auch mal Schokolade, ein Geodreieck oder die ein oder andere Nuss am Baum.
Später dann wurde Weihnachten sehr feierlich. Den ganzen Tag wurde in der Küche gewuselt und schließlich, kurz vor dem Essen wurde sich geduscht und dann umgezogen.
Nach dem Essen wurde dann um die Geschenke gewürfelt.
Jeder der eine 6 hatte durfte ein Geschenk aufmachen.
Aber es geht ja um das Weihnachten der Gegenwart. Eine schöne Tradition, die mein Mann und ich seit zehn Jahren pflegen ist der Besuch bei seinen Eltern.
Wir fahren Heiligabend Mittags hin. Dann wird gesungen und mit der Gitarre gespielt. Abends gibt es dann Essen und eine wunderschöne Bescherung. Es wird noch lange gelacht und gequatscht.
Aber auch das ist nicht meine Lieblingstradition.
Meine Lieblingstradition an Weihnachten sind zwei Termine.

Der erste Termin ist das Backen mit meiner Schwiegermutter. Seit fast zehn Jahren fahre ich regelmäßig einmal in der Weihnachtszeit hin, nur um zu backen. Meine Schwiegermutter macht nämlich das weltbeste Spritzgebäck und regelmäßig wandern vermutlich mehr Plätzchen in meinen Magen als in die Keksdose.
Der zweite Termin ist mir besonders lieb und es ist traurig, dass er dieses Jahr nicht stattfinden wird. Es ist der 4. Advent, wenn wir uns alle bei meinem Papa treffen.
Mein Papa hat eine große Familie. Durch die Heirat mit seiner Frau vor etwas längerer Zeit hat er drei Stiefkinder dazu bekommen, von denen sind zwei jetzt verheiratet und haben jeweils zwei Kinder.
Zusammen mit meinem Bruder, seiner Frau, ihrem Sohn, meinem Mann, Mir und meinem Kind plus meinen Stiefbruder sind wir im großen und ganzen  11 Erwachsene und 6 Kinder. Dass da immer viel los ist versteht sich von selbst.
Ich liebe diese Tradition und da fehlt es dann auch überhaupt nicht, dass es keine Geschenke für alle gibt. ( Es werden nur die Kinder beschenkt)
Eigentlich wollte ich über das harmonische Weihnachten im Kreise der Familie meines Mannes schreiben, über das Singen von Weihnachtsliedern die Schwiegervater auf der Gitarre spielt und die von Schwiegermutter und der Kleinen mit einer Rassel begleitet werden. Oder über das traditionelle Kaninchen, das es jedes Jahr an heilig Abend gibt. Oder über die Freude, die man empfindet, wenn man sieht wie Menschen, die eigentlich schon alles haben sich über einen selbstgemachten Fresskorb freuen.
Aber als ich nachgedacht habe, was mir an Weihnachten besonders gefällt, was mir wichtig ist, fiel mir nur das Treffen am 4. Advent ein. Wie alle am Tisch sitzen, sich über den selbstgemachten Obstboden her machen, Kekse futtern und einfach zusammen sind. Das ist es, was mir dieses Jahr am meisten fehlen wird, denn auch wenn ich alle Weihnachtstraditionen liebe und brauche, ist es diese die Weihnachten ganz besonders macht.

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